Saarländischer Fußballverband setzt Zeichen im Kampf gegen Rassismus, Hass und Gewalt

Unter dem Motto „Schiris gegen Rassismus“ fand im Medienraum des Saarländischen Fußballverbandes ein wegweisendes Dialogforum statt, an dem rund 40 Personen teilnahmen. Diese erste Veranstaltung markiert einen gemeinsamen Einsatz aller Fußballebenen gegen Rassismus, Hass, Hetze und Gewalt. Stephan Alt, Vizepräsident des SFV, begrüßte den SFV-Präsidenten Heribert Ohlmann, die Podiumsteilnehmer sowie die Moderatorin Isabell Lenz vom Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Nach der beeindruckenden Vorführung des Videos „Schiris gegen Rassismus“, unter anderem mit dem Eliteschiedsrichter Deniz Aytekin, teilten auf dem Podium die saarländische Schiedsrichterin Paula Mayer, der Verbandsschiedsrichterobmann Thorsten Braun, der Oberligaschiedsrichter Kisanet Zekarias und die Expertin von Zusammen1/Makkabi Deutschland, Rachel Etse, ihre persönlichen Erfahrungen mit diskriminierenden Vorfällen im Fußball.

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Kisanet Zekarias hofft, dass das gezeigte Video und ähnliche Veranstaltungen in den Fußball-Landesverbänden dazu beitragen werden, „Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung“ entschieden entgegenzutreten. Das im Internet und in sozialen Medien verfügbare Video ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsprojekts „Zusammen1“ von MAKKABI Deutschland, des Schiedsrichter-Podcasts „Collinas Erben“ und des DFB. Alle Podiumsgäste appellierten an die Anwesenden, Rassismus und Beleidigungen im Fußball sofort zu stoppen.

Rachel Etse erklärte den Unterschied zwischen Beleidigung und rassistischer Äußerung und betonte: „Mit Diskriminierung meinen wir die Abwertung, Benachteiligung oder Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund von nicht oder kaum veränderbaren Merkmalen der Persönlichkeit.“ Die Schiedsrichter erhielten eine Checkliste und den 3-Stufen-Plan als Orientierungshilfe im Umgang mit Diskriminierung.

In den Arbeitsgruppen wurden Vorschläge von Schiedsrichtern präsentiert, die künftig auch im Saarländischen Fußballverband umgesetzt werden könnten. Hierbei ist jedoch die Zusammenarbeit aller Fußballebenen, einschließlich Spieler und ehrenamtlicher Vorstandsmitglieder, unerlässlich. Die Diskussion legte einen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Kultur im Umgang zwischen Vereinen, Schiedsrichtern und Zuschauern. Gezielte Durchsagen bei bevorstehenden Hallenturnieren sollen den Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt unterstützen.

Reimer Biehl, Landesehrenamtsbeauftragter des SFV, bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei den Podiumsgästen und überreichte diesen ein kleines Präsent. Biehl unterstrich: „Wir setzen uns im Kampf gegen Diskriminierung ein und tragen mit Veranstaltungen wie ‚Fair Play‘ und dem ‚Dank ans Ehrenamt‘ dazu bei, den Fußball zu verbessern.“

„Wir werden alle von unbewussten Vorurteilen getrieben. Selbst wenn man denkt, dass man sie nicht hat, so hat man sie sicherlich, ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden. Das müssen wir uns klar machen, wenn wir mit Menschen auf unseren Sportplätzen umgehen“, so Alt abschließend.

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